Das Wohnzimmer
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Alles Gute zum Geburtstag, mein Wohnzimmer...

12/14/2015

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Aus einem Traum wurde ein starker Wunsch, aus einem Wunsch eine spannende Idee und die Umsetzung dieser Idee beherrscht seitdem unser Leben. Heute genau vor einem Jahr haben wir abends zusammengesessen und gesagt: wir tun es! Und die Zeit rast mal wieder an uns vorbei. Immer, wenn etwas neu und spannend ist, kommt es uns vor als kämen wir nur kurz zum Luftholen zur Ruhe.
Aber das ist in Ordnung, denn wir sind in guter Gesellschaft. Unser Wohnzimmer wird 1 Jahr alt!

Wir bedanken uns zuerst bei unserer Stadt! Für Dich Wiesbaden. Du bist unser Star in der Manege. Insbesondere bedanken wir uns bei dem Kulturamt für die gute Zusammenarbeit, die Unterstützung unserer Ideen vor Ort und die Möglichkeit, an einem für die Stadtkultur historisch so bedeutsamen Ort schaffen und werken zu dürfen.
Liebes Staatstheater oben in der Wartburg, danke für die lustigen Begegnungen und auch für Eure Nachsicht; wir sitzen im selben Boot.
Ein großes Lob, verbunden mit vielfachem Dank, möchten wir an unsere Nachbarschaft richten. Dort, wo privater Wohnraum und das Geschäft sich überschneiden, fängt meistens harte Nachbarschaftsarbeit erst an. Danke für Eure Geduld, Eure Kommunikationsbereitschaft und dafür, dass Ihr uns unterstützt. Ihr seid groß.

Am meisten möchten wir uns aber bei Euch und Dir bedanken. Liebe Wohnzimmer-Freunde und Familie, es gäbe kein Leben ohne Euch. Das vergessen wir niemals. Durch Eure Lust am Leben dürfen auch wir leben. Danke, dass Ihr mit uns singt, tanzt, esst, fiebert, flucht, weint, hofft, zittert und den Laden kehrt, wenn ich keine Kraft mehr habe. Danke für jede Szene, Freakshow und Verbalentgleisung, so schmeckt unser Leben. Jeder von Euch hat einen Platz im Wohnzimmer und in unserem Herzen. Und wird ihn auch immer haben.

Happy Birthday Baby!
Leben, das ist das Allerseltenste in der Welt - die meisten Menschen existieren nur. (O. Wilde)
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Wiesbaden lebt. Ein kleiner Rück- und Ausblick, auf das was war und das was kommen wird. 

12/1/2015

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Am Wochenende fand im Walhalla Theater die Jubiläumsausgabe des "Visionären Frühschoppens" statt. Organisiert von Dirk Fellinghauer (Sensor), ist dieses Zusammentreffen unterschiedlicher Wiesbadener, die in ihrer Stadt etwas gestalten und bewegen wollen, dazu gedacht, Ideen und Visionen auszutauschen und auf den Weg zu bringen. Im Visionären Frühschoppen wird unter anderem das an- und ausgesprochen, was dann in der darauf folgenden Zeit in der Stadt zu sehen sein wird. Oder hoffentlich zu sehen sein wird. Eine wirklich gute Sache und ein wirklich guter Ort für alle Zukunftsdenkenden. Ein Mann, der auch von der ersten Stunde mit dabei war: unser OB. Ich bin stolz, dass die obersten Lenker der Stadt  sich ganz bewusst die Ideen anhören, die noch in den Kinderschuhen stecken. Eine gute Stimmung. Den Clip dazu gibt's auf facebook. Danke Dirk. Du machst was ganz großes.
Schön am Monatsanfang ist auch, dass das neue port01 Heft auf den Markt kommt. Mit aktuellen Tips und dem neuesten Stadtgeflüster. Mehr soll ich nicht sagen,...außer, zugreifen. Es lohnt sich. Wirklich.
Und ganz heiß erreicht mich dann noch die Nachricht, dass heute Abend am 1. Dezember 2015 in der Litfasssäule wieder "Wiesbadener für Wiesbadener" ausschenken. Unter anderem stehen die Herren der Stadtpolitik aus dem engsten Kreis unseres umtriebigen OB hinter dem berühmten Tresen und zapfen Kühles...und auch das Wohnzimmer ist mit dabei. Von 0:00 - 01:00 Uhr: Paddy, Elvis, Pascal,...keine weiteren Fragen. Zu späterer Stunde übernehmen dann die Gastro-Kollegen ausm Lenz und der Manoa-Mano-Bar den Zapfhahn. Und ich dachte es würde ein ruhiger Dienstag Abend werden.
Ihr Lieben, in diesem Sinne, einen Schönen Monatsanfang und man sieht sich.

Euer Tobi

"The only thing we have to fear is fear itself."  (E. Roosevelt)
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Endspurt,...oder wie der Spanier sagen würde: Venga ya queda poco recta final.

11/25/2015

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So, jetzt geht das mal los hier. Ich bin zurück. Hi.

Die letzten Monate hat ein Thema natürlich stark dominiert: der Flüchtlingsstrom. Hoffen wir das Beste für alle Menschen, die den Weg zu uns antreten. Es wird alles gut werden.
Aber mal etwas anderes, als Politiker ist man es ja schon fast gewöhnt ein Image-Problem zu haben; oder daran zu arbeiten. Nun gut.
Ich, als nicht-Autofahrer, bin auch eher mäßig erschüttert über die jüngsten Ereignisse der sonst so zuverlässigen und natürlich ehrlichen deutschen Autobauer. Gut, da hat natürlich niemand mit gerechnet. Nun gut.
Aber ein Thema trifft mich dann jetzt doch vollkommen: jetzt geht es auch dem Lieblingsspiel aller Deutschen, meinem geliebten und hoch geschätzten Fußball, an den Kragen? Das geht zu weit. Der Kaiserstuhl wackelt. Der vierte Stern...gekauft? Der deutsche als Fußballmentor,..alles nur gespielt? Unerträglich. Und ich dachte, dass die Inhaftierung des einzigen Wurstfabrikanten auf diesem Spielfeld bereits die Spitze des Eisbergs sei. Wie konnte ich nur...
In der Wiesbadener Gastro-Szene scheint auch das ein oder andere Sandkorn ins Getriebe geraten zu sein. Man munkelt, dass einschlägig bekannte Stadt-Bars zum Jahresende aufhören, sich nach Übernahme-Interessenten umschauen. Wisst Ihr vielleicht mehr?
Also ich kann nur meine Ohren spitzen und mit Spannung dem sich immer schneller drehenden Karussell zusehen...
Kommt doch gerne mal hier vorbei, bei mir im Wohnzimmer, und erzählt mir Euren neuesten Wiesbaden-Klatsch. Ich gebe auch einen Kaffee mit Mandelflavour aus.
Packt Euch warm ein. Und gehabt Euch wohl. Ein Glühwein hilft.
Liebschaften sind wie Pilzgerichte, ob sie ungefährlich waren, weiß man erst später.
(H. Erhardt)
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Immer wenn´s ruhig ist, ist was in Planung.

9/17/2015

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Die schönste Zeit des Jahres - Und für die Anderen?

7/17/2015

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Man erkennt es daran, dass es auf einmal freie Parkplätze in der Straße gibt. Ein seltenes Bild.
Auch die Schlangen an den Kassen der Supermärkte sind sehr überschaubar und die Tageszeitungen berichten aus den entlegendsten Winkeln der Welt, um ihre Seiten füllen zu können. Verschickte E-Mails werden mit einer automatischen Abwesenheitsnotiz beantwortet: "...bin bis einschließlich...im Urlaub."
Das Sommerloch hält Einzug in deutschen Städte.
Für viele die schönste Zeit des Jahres. Zeit für sich und die Familie, Zeit die Seele baumeln zu lassen und sich zu erholen.
Für andere die schwierigste Zeit des Jahres.
Einige Restaurants und Bars spüren den Umschwung und schließen ebenfalls. Ansonsten würde man drauflegen.
Normalerweise ist man froh, wenn über das Jahr verteilt die Lieblings-Kneipe zu jeder Unzeit geöffnet hat und man auch in Stunden der größten Einsamkeit nicht alleine sein muss. Man hat eben seine Orte an denen man auch gerne gemeinsam alleine ist. Und dafür ist man dankbar.
Doch müssen diese Orte während des Sommerlochs auch weiter existieren können.
"Na ja, was geht mich das an, ich bin jetzt erstmal sechs Wochen nicht da und dann sehen wir weiter...", analysiert man das Problem.
Die kleinen Galerien, das nette Cafe von nebenan, die Bar des Vertrauens und sogar der Kiosk oben auf dem Berg müssen laufende Rechnungen zahlen. Auch wenn es einem so vorkommen könnte als stünde mal die Zeit still für ein paar Wochen, die Zahlenwelt tickert unaufhaltsam weiter.
Und wenn man sich als Gastronom einmal entschieden hat sein Schiff durch dieses fiese Gewässer zu steuern, tja, da kann man nur hoffen, dass sogar die schönste Zeit des Jahres einmal vorüber sein wird und der Laden sich wieder mit den ganzen Heimkehren füllt, die lieber heute nicht zu Hause bleiben wollen, oder nur ein kleines Bier trinken wollen, oder einfach nur gemeinsam alleine sein wollen. Klingt fast so, als warte man auf ein kleines Wunder. Eine kleine wundersame Geschichte inmitten des großen Sommerlochs...
Wie die wahre Begebenheit des jungen äthiopischen Flüchtlings, der seit 4 Jahren auf der Reise nach Deutschland ist, seit 3 Wochen in Wiesbaden angekommen ist und es sein größter Wunsch ist, im Sommer einmal in der Stadt Fahrrad fahren zu dürfen. In der Heimat hatte er ein altes, schweres Eisenrad mit Rädern fast ohne Reifen. Er teilt seinen bescheidenen Wunsch seiner Betreuerin im Wohnheim mit und diese startet einen Sammelaufruf unter ihren Freunden und Bekannten.
Ein paar Tage später darf der Junge sich aus vier (!) gespendeten, voll funktionsfähigen Rädern (mit Reifen) eines aussuchen und zu seiner langersehnten, ersten Radtour durch die Stadt aufbrechen.
Wer dieses Strahlen in den Augen des Jungen gesehen hat weiß, dass kleine Wunder wahr werden können.
Und auch die Gäste werden wieder zurückkehren.
Das wünsche ich mir sehr...
"Der Wechsel allein ist das beständige."  (arthur schopenhauer)
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Was wäre wenn…? – Stimmungsmache oder Aufklärung. Eine (zer)- fließende Grenze.

7/3/2015

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Ein Koffer steht einsam am Bahnhof. Es vergeht etwas Zeit, nichts passiert, niemand wundert sich. Plötzlich kippt die Sorglosigkeit. Der Koffer steht zu lange und zu verlassen am Bahnhof. Niemand lässt seinen Koffer so lange einfach so rumstehen. Es sei denn, der Koffer ist in Wirklichkeit gar kein Koffer. Sondern vielleicht etwas anderes. Der Bahnhof ist abgesperrt, das Entschärfungskommando ist eingetroffen.  Nun steht der Koffer wirklich im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
Nachrichten und Politiker sprechen von „Sicherheitsstufe Eins“ in Deutschland. Das unkomfortable Gefühl, die latente Angst, dass etwas passieren könnte macht die Menschen konstant misstrauisch. Man beobachtet schärfer. Man weiß, was alles in so einem roten, einsamen Koffer stecken könnte. Man funktioniert, lebt, bewältigt seinen Alltag. Nervosität.

Eine sogenannte „Scheinwaffe“ ist ein Gegenstand, mit dem tatsächlich keine Verletzungen verursacht werden können. Jemand der eine „Scheinwaffe“ also zu gebrauchen vorgibt, täuscht über die Verletzungstauglichkeit derselben.
Nicht erfasst von dem Begriff der Scheinwaffen sind solche Gegenstände, die vom äußeren Erscheinungsbild her ungefährlich sind, bei denen der Eindruck der Gefährlichkeit erst durch die ergänzende verbale Vorspiegelung der Gefährlichkeit durch den Verwender entsteht.
Bei dem einsamen Koffer am Bahnhof fehlt eine ergänzende ausdrückliche Erklärung des Verwenders.
Wir können getrost auf die Erklärung verzichten. Wir kennen sie bereits.
Also, obwohl der rote Koffer vom äußeren Erscheinungsbild her ungefährlich aussieht, wird der Bahnhof abgeriegelt, das Räumungskommando läuft auf und das Leben hält kurz den Atem an.

Ich sitze im Zug und fahre an einem sehr langen Transportzug vorbei, der bewegungslos auf einem Gleis steht. Im Vorüberfahren zähle ich auf den Transportplattformen 21 Panzer des Modells „Abram“. Ein amerikanisches Modell, wie mir mein Sitznachbar erklärt. Neben den Panzern: Jeeps und Räumungsfahrzeuge. Also auch schweres  Gerät.
Einfach so, in Ruhe dastehend auf dem Transportzug, geht von den Panzern keine konkrete Gefährlichkeit aus, denke ich mir. Trotzdem bin ich unruhig.

Was machen so viele Panzer auf einem Zug? Wohin werden sie transportiert? Warum amerikanische Modelle? Was ist das Ziel des Transportes und vor allem, warum wird hier, direkt in dem Land in dem ich lebe, mit schwerem Kriegsgerät hantiert?

Ich weiß, es gibt unterschiedliche Begründungen; die beiden Fälle sind verschieden; bloß nicht Pauschalisieren; 
zu einfaches Denken: unangebracht.
Aber der Koffer hat´s in die Nachrichten geschafft. Die Panzer leider nicht. Oder aber anders. Naja. 

Ich werde heute Abend die Nachrichten mal weglassen. Schließlich bin ich heute schon Zug gefahren.
„Die deutsche Geschichte hat noch nie Deutschland alleine gehört.“ (R. v. Weizsäcker)
© T. Hahn
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Neue Heimat, alte Bräuche – Letzter (Rettungs-) Anker für Einwanderer?

6/26/2015

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Sommer 1993. Wir waren in der vierten Klasse.

Morgens, bevor ich zur Schule ging, habe ich deutsch gefrühstückt. Zur zehn Uhr Pause haben wir in der Klasse auf Portugiesisch, türkisch und griechisch das „Guten Morgen“-Lied gesungen. Mittags nach der Schule war ich bei meinem Nachbarn, ein Türke, zum Mittagessen und abends, ab 18 Uhr, hat die Familie meines marokkanischen Schulkameraden zu Mittag gegessen. Ich saß mit am Tisch. Eine gute Zeit.
Der Vater des Marokkaners unterhielt einen kleinen Schrebergarten hinter dem Schlosspark. Dort züchtete er verschiedenes Gemüse und vor allem marokkanische Pfefferminze, ohne die in diesem Haushalt fast nichts ging. Der Vater schwor auf die Heilkraft dieser Pfefferminze. Wir hatten den Auftrag in den Garten zu fahren „einzukaufen“ und zu gießen.
In diesem Sommer, es war mal wieder Ramadan und das Zuckerfest stand nur wenige Tage bevor, kaufte der Vater meines Freundes ein junges Schaf, das für die bevorstehende Feierlichkeit geschlachtet werden sollte. Dieses Schaf brachte er in seinem Schrebergarten unter und gab uns die Anweisung es zu füttern und auf es aufzupassen. Da saßen wir nun: der Türke, der Marokkaner und ich und beobachteten das Schaf. Am zweiten Tag unserer Mission freundeten wir uns schon stärker mit dem Schaf an. Wir redeten ihm gut zu. Der Türke konnte als erster von uns die Anspannung nicht mehr ertragen. Immer wenn er aufgeregt war bekam er Nasenbluten. So auch jetzt. Da saßen wir nun wieder. Der Türke mit zwei Papier-Tamponagen in jedem Nasenloch, der Marokkaner und ich und passten auf das Schaf auf.
Als es an Tag drei ernst wurde, wurden wir weggeschickt. „Geht Fußball spielen Jungs“, sagte der große Bruder des Marokkaners, „wir passen jetzt hier auf“. Am nächsten Tag war das Schaf nicht mehr im Garten. Aber das Zuckerfest war in vollem Gange und so hatten wir bald vor lauter gutem Essen, Süßigkeiten und langem Aufbleiben vergessen, dass der Garten nun wieder leer war.
Trotz der Festivitäten hatte der Türke während dieser Zeit erstaunlich häufig Nasenbluten.
Wer seine Heimat verlassen muss, braucht etwas woran er sich festhalten kann. Etwas, was ihn an zu Hause erinnert und ihm das neue, ungewohnte Leben ein Stück einfacher macht.
Jede Kultur hat ihre eigenen Bräuche. Und auch die Gerüche sind anders. Sogar die Zeit scheint bisweilen anders zu verstreichen. Was anderen Ortes etwas ganz normales ist, kann hier schon mal an die Grenzen der Zumutbarkeit stoßen und das Zusammenleben auf die Probe stellen.
Ich lebe gerne mit vielen Kulturen. Es war und ist nur ein Vorteil. 
Was würde ich denn machen, wenn ich in einem fremden Land wäre, weit weg von zu Hause, wo alles sehr anders ist?
Ich glaube ich würde auch versuchen mir ein Stück Heimat in der Fremde zu schaffen.
Und was würde ich mir dann am Sehnlichsten wünschen?
„Respekt, Toleranz und Nächstenliebe“, würde jetzt der Vater des Marokkaners auf seine Art sagen.
Und genau das wünsche ich mir heute immer noch.
Ich wünsche allen meinen Freunden einen gesegneten Ramadan. Wir sehen uns zum Zuckerfest.
„An jedem Ort in deinem Leben, an dem du Finsternis vorfindest, musst du nur das Licht in dir selbst anzünden.“ (Sprichwort aus Arabien)

© T. Hahn
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Der Wiesbadener: scheues Reh oder ausgebuffter Nachtfuchs? – Ein altes Klischee neu aufgelegt.

6/19/2015

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Mein Weg führt mich vom Rheinufer über die von Villen gesäumte Biebricher Allee in Richtung Stadtzentrum Wiesbaden, Fußgängerzone. Die Kirchgasse.
Hier brummt das Leben. Hier spürt man die geballte Kaufkraft der hessischen Landeshauptstadt.
Edel-Boutiquen, Life-Style-Shops, vegane Supermärkte, einfach alles.
An der Ecke sitzen Menschen in trendigen Cafes und surfen; Müttertreff gegenüber. Man kennt sich. Die linke Szene beäugt die Konsumenten skeptisch, hastig eilt der Anzugträger zur Feinkostabteilung.
Es ist Freitag Mittag, der starke Tag in Wiesbaden. So viel muss noch erledigt werden, so viele Einladungen müssen beachtet werden, was mache ich heute Abend, wo gehe ich hin, bitte bitte nichts verpassen…getrieben kündigt sich schon das Wochenende an.
Häufig hört man in der Stadt, es sei zu wenig los. „Es gibt einfach zu wenig, und das was es gibt ist irgendwie langweilig…“, schlägt es einem entgegen.
Woher kommt diese Perspektive und stimmt diese Form der Wahrnehmung?
Unzählige Kultur-Initiativen zucken ratsuchend mit den Schultern. Das Staatstheater ballert einen Hit nach dem anderen raus und die Kneipen, die nun mal „In“ sind, müssen sich sogar zweimal am Tag mit Nachschub-Bier beliefern lassen.
Man neigt hier offenbar dazu sich mit Großem zu vergleichen. „Aber in New York habe ich gesehen, dass…“, tönt es vom Nachbartisch. „Wenn es im Osten funktioniert, dann muss es doch erst recht auch hier klappen“, outet sich der Berlin-Kenner. Die Namen der großen, bunten und hippen Global-Player fallen mit meinem „Wiesbaden“ in einem Satz.
Von einer Ungleichbehandlung spricht man, wenn man wesentlich Gleiches ungleich oder aber wesentlich Ungleiches gleich behandelt.
Der Durst nach der großen weiten Welt ist in Wiesbaden dramatisch ausgeprägt. Und das Ergebnis ist noch viel beeindruckender: man wird zum Nörgler. Zum ewig besserwissenden, nur teilweise befriedigten Stadtbewohner, der statt das Glück und das Leben vor der eigenen Tür zu feiern, sich lieber in kompetativer Provokanz über seine eigene Stadt auslässt.
Hier und da nachbessern, belächeln; „…mach Du nur mal Junge“,..reibt man sich Hände im Verborgenen.
Aber: „Man soll sein Glück nicht von anderen abhängig machen“, das hat mir einst ein weiser Schweizer auf der Durchreise mitgegeben. Es ergibt keinen Sinn sich mit denjenigen messen zu wollen, die größer, älter, geschichtsträchtiger sind als man selbst. Ja, schon klar, Perspektiven müssen sein, doch vergessen, dass man im Hier und Jetzt lebt und das auch noch gar nicht mal so schlecht, sollte man auch nicht.
Ich mag mein Viertel. Ich mag den Rauch der vielen Straßengrills im Westend und ich liebe es im Sommer die Sonne über Wiesbaden aufgehen zu sehen.
Und ich reise gerne. Wer bin ich also? Vielleicht der klassische Wiesbadener nicht. Oder vielleicht gerade doch.
Wiesbaden ist eine geheimnisvolle Stadt…
„Nichts ist hier echt, jeder ist er selbst und gleichzeitig ein anderer“ (W. Kaminer)
© T. Hahn
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hallo. wer ich bin?

6/14/2015

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ich bin der tobi und das ist der hahn blog. aus dem wohnzimmer wiesbaden.
klatsch, tratsch & stadtgeschwätz...
komm' folg' mir. jeden freitag um 20 uhr neu. zum start ins wochenende.

#hörstdumich
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